Ladeinfrastruktur massiv ausbauen

Oliver Schatta: Wir brauchen ein schlüssiges und zügiges Konzept, damit Braunschweig bei der Elektromobilität nicht noch weiter abgehängt wird.

Die Stadt Braunschweig hat die Entwicklung hin zur Elektromobilität trotz zunächst herausragend guter Ausgangsposition schlicht und einfach verschlafen. Jetzt gilt es, möglichst schnell wieder Anschluss an eine zeitgemäße Versorgung mit öffentlich zugänglichen Elektro-Landepunkten herzustellen. Deshalb hat die CDU-Ratsfraktion einen Antrag zur nächsten Ratssitzung am 11. Mai gestellt, mit dem die Verwaltung beauftragt werden soll, ein schlüssiges und zügiges Konzept unter Berücksichtigung von Fördermöglichkeiten und Einbeziehung möglicher Kooperationspartner zu erstellen. Bereits am 28. April wird im Planungs- und Umweltausschuss dazu beraten. 
Braunschweig hat den Ausbau der Elektro-Ladeinfrastruktur bisher verschlafen, jetzt muss umso mehr investiert werden.Braunschweig hat den Ausbau der Elektro-Ladeinfrastruktur bisher verschlafen, jetzt muss umso mehr investiert werden.

„Weiterwurschteln wie bisher geht nicht. Die Versorgung in Braunschweig mit Elektro-Ladepunkten ist einer Stadt der Wissenschaft unwürdig und am Sitz des Niedersächsischen Forschungszentrums für Fahrzeugtechnik geradezu peinlich. Die Chance, die das von uns geforderte Konzept bietet, sollte nicht nur den aktuellen Status Quo verbessern, sondern auch in die Zukunft weisen“, erläutert Ratsherr Oliver Schatta, Kraftfahrzeugmeister und wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU die Erwartung seiner Fraktion.

Wesentliche Punkte des Konzeptes müssen das Identifizieren öffentlicher wie privater Flächen sein, die sich für die Installation von Schnellladesäulen eignen, die gleichmäßige Verteilung von Ladepunkten über das Stadtgebiet und alle denkbaren Kooperationen mit Energieversorgern, Parkhäusern, Tankstellen, Automobilherstellern und -häusern sowie den umliegenden Kommunen sein. Die Stadt Wolfsburg hat vorgemacht, wie das gehen kann. Sie liegt deutschlandweit auf Platz zwei bei den öffentlich zugänglichen Ladestationen.

Im aktuellen Ladenetz-Ranking Deutschland des Verbands der Automobilindustrie (VDA) schneidet Braunschweig mit Platz 354 unter 400 untersuchten Städten und Landkreisen miserabel ab. Danach teilen sich statistisch stolze 24,6 E-Automobile einen einzigen öffentlichen Ladepunkt. Angesichts des stetigen Wachstums der E-Mobilität besteht dringender Handlungsbedarf. „Ladeinfrastruktur ist längst zu einem wichtigen Standortfaktor geworden. Insbesondere in einer stark mit der Automobilindustrie verbundenen Stadt kommt es darauf an, dass das Verhältnis zwischen zugelassenen Plug-In-Hybrid- oder Voll-Elektrofahrzeugen und Ladepunkten zusammenpasst“, sagt CDU-Ratsherr Oliver Schatta.

Darüber hinaus geht es bei der Förderung von E-Mobilität selbstverständlich immer auch immer Umweltschutz. „Wenn wir das Aufladen von Elektro-Fahrzeugen an öffentlichen Ladesäulen in der Stadt zügig leichter machen, schaffen wir auch verstärkt Anreize zum Umstieg von Verbrennungsmotoren auf die umweltfreundlicheren E-Antriebe. Aktuell behindert die Stadt den Umstieg auf E-Mobilität. Nur Bienenhauptstadt werden zu wollen, ist zu wenig, wenn man es mit dem Umweltschutz ernst meint. Wir wollen auch Hauptstadt der E-Mobilität werden. Der CO2-Ausstoss in der Stadt könnte bereits jetzt deutlicher geringer sein, wenn denn die Verwaltung vernünftige Rahmenbedingungen für E-Mobilität geschaffen hätte“, so Oliver Schatta.

Braunschweig zählte 2015 zur deutschen Spitze in Sachen Elektromobilität. Damals war die Stadt mit der Metropolregion eines von nur vier „Schaufenstern Elektromobilität“ in Deutschland. Aus den besten Startbedingungen hat die Stadt nichts gemacht. Sie ist Deutschlands Absteiger Nummer eins in Sachen E-Mobilität.