Asynchroner Schulbeginn gegen Corona-Risiken in Bus und Bahn

Claas Merfort: Benutzer Öffentlicher Verkehrsmittel müssen in Stoßzeiten besser geschützt werden.

Damit Braunschweig auch künftig bei den Corona-Fallzahlen günstiger abschneidet als die Mehrzahl aller anderen Großstädte in Niedersachsen, schlagen wir nun ein besonderes Verfahren für die Schülerbeförderung in Bus und Bahn vor. „Ein asynchroner Unterrichtsbeginn und einhergehend damit auch ein asynchrones Ende können dazu beitragen, das Infektionsrisiko beim Benutzen Öffentlicher Verkehrsmittel zu reduzieren“, erläutert Claas Merfort, Mitglied im Aufsichtsrat der Braunschweiger Verkehrs GmbH (BSVG), die Idee. Durch einen solchen im Viertelstunden-Takt versetzten Schulstart ließe sich die Auslastung einzelner Öffentlicher Verkehrsmittel in den jeweiligen Stoßzeiten erheblich senken. So sei auch der geforderte Mindestabstand eher einzuhalten, meint Merfort.

Ein asynchroner Schulbeginn könnte das Gedränge in Bussen und Bahnen verhindern und somit besseren Schutz für Schülerinnen, Schüler, Beschäftigte der Verkehrs GmbH und andere ÖPNV-Nutzer bietenEin asynchroner Schulbeginn könnte das Gedränge in Bussen und Bahnen verhindern und somit besseren Schutz für Schülerinnen, Schüler, Beschäftigte der Verkehrs GmbH und andere ÖPNV-Nutzer bieten

Grundsätzlich lobt er das Agieren von Stadt, Gesundheitsamt und der sogenannten Pandemie-Task-Force mit Sozialdezernentin Christine Arbogast an der Spitze. „Die Corona-Pandemie wird in Braunschweig sehr gut gemanagt. Unser Vorstoß ist deswegen auch nicht als Kritik, sondern als Anregung zu verstehen. Gleichwohl haben wir schon die Erwartungshaltung, dass die Verwaltung einen geeigneten Weg findet, wie Benutzer Öffentlicher Verkehrsmittel, vor allem aber Schülerinnen und Schüler besser geschützt werden können“, so Merfort. Ein entsprechendes Schreiben haben wir der Sozialdezernentin zukommen lassen. Merfort verweist auf das bereits an der städtischen Volkshochschule sowie einigen wenigen städtischen Schulen erfolgreich umgesetzte Konzept der asynchronen Anfangszeiten.

Aktuell gibt es in Bussen und Bahnen zu Schulbeginn und -ende ein Gedränge, wie es auch vor Ausbruch der Corona-Pandemie üblich war. Zwar werde die Maskenpflicht dabei größtenteils eingehalten, aber die Abstands- und Hygieneregeln seien nicht im Geringsten einzuhalten, so Merfort. Dieses Gefährdungspotential für Nutzer, aber auch für Beschäftige hat uns die Personalvertretung der BSVG geschildert. Die aktuellen Fälle an Braunschweiger Schulen unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung.

Dass eine Umsetzung des asynchronen Schulbeginns nicht von heute auf morgen möglich ist, ist uns selbstverständlich bewusst, dennoch sehen wir dringenden Handlungsbedarf seitens der Stadtverwaltung. Wir schlagen deswegen vor, dass das Gesundheits- und Schuldezernat, das Christine Arbogast verantwortet, in Abstimmung mit den Schulleitern ein tragfähiges Konzept bis zum Schulbeginn nach den Herbstferien am 26. Oktober erarbeitet. Denkbar seien verschobene Zeiten für den jeweiligen Unterrichtsbeginn nach Jahrgängen oder auch nach Schulen. Im Ergebnis stünde eine geringere Nutzungsdichte bei deutlich besserem Pandemieschutz, meint unser Ratsherr Claas Merfort.