Mehr Neubaugebiete für junge Familien

CDU will Wegzug aus Braunschweig verhindern und fordert deshalb mehr Einfamilienhäuser

Braunschweig ist eine dynamische und wachsende Stadt. Während es in anderen Teilen Niedersachsens in den nächsten Jahren zu einem großen Bevölkerungsrückgang kommen wird, sind Braunschweig steigende Einwohnerzahlen prognostiziert. Da es gleichzeitig eine Tendenz zur Vereinzelung gibt, werden viele Wohnungen und Häuser nur noch von Alleinstehenden bewohnt. Der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum liegt laut der bereits mehrfach diskutierten GEWOS-Studie in den nächsten Jahren bei etwa 5.000 Einheiten. Die Stadt Braunschweig hat bekanntlich bereits Anstrengungen unternommen, um schnell ausreichend Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Erst kürzlich hat der Rat der Stadt ein Wohnraumversorgungskonzept beschlossen, in dem zahlreiche neue Wohngebiete vorgesehen sind.
Die CDU-Ratsfraktion beantragt nun, neben den bestehenden Planungen zusätzlich mehr Wohnraum für junge Familien zu schaffen.
Reinhard Manlik, planungspolitischer Sprecher der CDU will den Wegzug von jungen Familien aus Braunschweig verhindern und fordert deshalb neue Baugebiete mit EinfamilienhäusernReinhard Manlik, planungspolitischer Sprecher der CDU will den Wegzug von jungen Familien aus Braunschweig verhindern und fordert deshalb neue Baugebiete mit Einfamilienhäusern
Reinhard Manlik, planungspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion erläutert die Beweggründe: „Vor allem junge Familien und junge Menschen, die eine Familie gründen wollen, suchen derzeit händeringend nach Bauplätzen für Einzel- und Reihenhäuser sowie Doppelhaushälften in Braunschweig. Wir wollen auch diesen Menschen ein gutes Angebot an Wohnraum machen und beantragen daher die schnelle Ausweisung von Einfamilienhausgebieten.“
In ihrem Antrag machen die Mitglieder der CDU-Ratsfraktion bereits konkrete Vorschläge, an welchen Stellen die Verwaltung neue Baugebiete oder die Erweiterung von bestehenden Projekten prüfen sollte. So sehen die Christdemokraten vor allem Flächen südlich der Stöckheimstraße, südöstlich von Dibbesdorf und zwischen der Gartenstadt und Broitzem potenziell als sehr geeignet an. Auch eine Erweiterung des bestehenden Gebietes „Schunterterrassen“ ist für die CDU denkbar.
Thorsten Köster, Initiator des Antrages ergänzt die Aussagen seines Fraktionskollegen Reinhard Manlik: „Aus der eigenen Erfahrung sowie aus zahlreichen Gesprächen im Freundes- und Bekanntenkreis weiß ich, dass es derzeit schwer ist, in Braunschweig einen Bauplatz zu finden. Viele junge Menschen denken deshalb darüber nach, unserer Stadt den Rücken zukehren, obwohl sie hier geboren und aufgewachsen und in den meisten Fällen hier verwurzelt sind. Befeuert wird das von dem Umstand, dass überall um uns herum gerade neue Wohngebiete entstehen, in den Einfamilien- und Reihenhäuser gebaut werden. Diesen Wegzug müssen wir verhindern!“
Die beiden CDU-Politiker legen Wert darauf, dass ihre Initiative den Geschosswohnungsbau nicht behindern sondern sinnvoll ergänzen soll. Köster meint: „Wir erleben einfach, dass die Schaffung von Wohneigentum für junge Familien in der letzten Zeit zu kurz kommt. Ich halte nichts, dass die Politik den Menschen verordnet, wie sie zu leben haben. Vielmehr respektieren wir alle Lebensentwürfe und wollen daher ein breites Angebot schaffen.“
Da die Bauverwaltung bereits mit den bestehenden Planungen sowie den alltäglichen Aufgaben befasst ist und es nicht zu einer Überlastung der Mitarbeiter kommen soll, schlagen die Mitglieder der CDU-Ratsfraktion vor, möglichst flexibel aber auch engagiert an die Ausweisung neuer Baugebiete heranzugehen. Für Reinhard Manlik könnte dies bedeuten, dass diese Bebauungspläne nicht zu viele Beschränkungen beinhalten. „Wenn wir lediglich Vorgaben zu beispielsweise der Gebäudehöhe machen, wird die Arbeitsbelastung für die Bauverwaltung minimiert. In Dibbesdorf haben wir damit schon vor längerer Zeit gute Erfahrungen gemacht“, sagt er.
Die Christdemokraten sind nun gespannt, wie die Beratungen im Planungs- und Umweltausschuss sowie im Rat laufen. „Hier wird sich zeigen, wer sich wirklich für eine Vielfalt an Wohnformen einsetzt oder wer den Leuten vorschreiben will, wie sie zu leben haben!“ so Köster abschließend.